Interview

„Hof Oelkers bereits in dritter Generation.“

Arndt Oelkers, Geschäftsführer

Moin Herr Oelkers, danke, dass Sie sich die Zeit nehmen für uns. In der Vorweihnachtszeit ist bei Ihnen ja auch immer viel los.

Sehr gerne, freue mich, dass Sie da sind. Ja tatsächlich ist, nach der Spargelsaison im Mai, die Weihnachtszeit und dem damit verbundene Tannenbaumverkauf die stärkste Zeit bei uns auf dem Hof. Auf unseren Hof finden Sie nur Premium-Bäume, die frisch von unseren Feldern kommen und keine langen Transportwege hatten. Das wissen auch unsere Kunden zu schätzen. Hinzu kommt, dass alle unsere Bäume für den Verkauf auf Ständern stehen und so problemlos vor dem Kauf von allen Seiten begutachtet werden können. Aber wer mag, kann sich bei Glühwein und Bratwurst auch seinen eigenen Baum auf unseren Feldern selbst schlagen.

Hof Oelkers

Wie lange schon und in wievielter Generationen führen Sie diesen Hof? Und haben sich Hoftradition oder Schwerpunkte im Laufe der Jahre verändert?

Wir führen das Geschäft nun in 3. Generation weiter. Meine Großeltern fingen vor über 60 Jahren mit dem Verkauf an. Die herkömmliche Landwirtschaft reichte nicht mehr aus und sie fingen an, sich weitere Abverkaufswege zu überlegen. Erst fuhren sie mit dem Trecker und Planwagen nach Buchholz durch die Straßen und verkauften dort dann ihre Eier und Kartoffeln. Später dann zusätzlich auf einem Parkplatz hier bei uns an der B3. Mein Vater hat dann Anfang der 90er das Geschäft übernommen und dann auch ausgebaut in Richtung Spargel und Weihnachtsbäume.

Beim Verkauf fiel meinem Vater aber auf, dass die Männer immer im Auto sitzen blieben, während die Frauen kurz den Einkauf machten. Da kam ihm die Idee, dass wir die Männer irgendwie dazu holen müssen und so war die Idee geboren, ihnen vor Ort dann auch eine Bratwurst oder ein Stück Kuchen anzubieten. So wurde quasi die Idee für den heutigen Hof geboren. 2005 kam dann die Idee mit dem Hofcafé auf und das wurde dann 2008 eröffnet und seitdem stets ausgebaut mit großem Hofladen, Dekosachen u.v. m.

Meine Oma unterstützt uns aber heute noch im Geschäft und schreibt z. B. noch alle Tafeln und Schilder selbst. Im Restaurant unterstützt uns seit ein paar Monaten unser Service-Roboter Bella. So geht die Veränderung weiter – immer angepasst an die heutige Zeit.

Das klingt spannend. Hier ist ja in der Tat immer was los. Ohne ein starkes Team wäre das sicher nicht möglich. Wie groß ist ihr Mitarbeiterteam und was schätzen Sie denen besonders an Ihren Mitarbeitern?

Zurzeit haben wir 35 feste Kräfte, einige davon in Teilzeit, und rund 50 Aushilfen. Das variiert über das Jahr.
Ich finde, wir haben hier ein Top-Team aus flexiblen, hilfsbereiten Mitarbeitern, die Freude daran haben anderen Menschen – also unseren Kunden und Gästen – Freude zu bereiten. Wir betrachten jede und jeden als Teil des Ganzen und ich möchte behaupten, dass es auch mit der Geschäftsführung ein äußerst vertrauensvolles Verhältnis ist. Während Corona haben auch alle fest zusammengehalten und das hat uns insgesamt auch nur gestärkt.

So werden unsere Tannenbäume gepflanzt.

In der Spargelzeit sind wir ja ganz besonders gerne auf Ihrem Hof zum Spargel kaufen oder auch im Restaurant zum Genießen. Welche weiteren landwirtschaftlichen Schwerpunkte haben Sie noch, von denen wir vielleicht nichts wissen?

Also wie gesagt machen Spargel und Tannenbäume das Hauptgeschäft aus. Unsere eigenen Produkte werden durch die Heidelbeeren vervollständigt. Zudem bieten wir Blumenfelder zum selber schneiden an.

Im Restaurant ist in der Spargelzeit bei uns Hochbetrieb.

Bei Ihnen finden das ganze Jahr über auch viele Hoffeste und Veranstaltungen statt. Welches Event ist für Sie persönlich das schönste im Jahr?

Also wenn ich da jetzt ein oder zwei nennen müsste, würde ich zum einen das Kinderfest im September erwähnen, welches wir jetzt zum zweiten Mal gemacht haben. All die Familien und die glücklichen Kinderaugen auf dem Hof, das bereitet einem selbst auch schon große Freude.

Ein Highlight in 2025 wird das sogenannte „Rudelsingen“ werden. Das ist so etwas wie ein Karaoke-Abend bei uns in der großen Halle. Mit Moderator und hoffentlich vielen hundert Menschen wird hier viel und laut gesungen. Nicht immer richtig, aber richtig mit Herz.

Ansonsten sind aber auch die vielen Weihnachtsfeiern von den Firmen immer ein Highlight. Schön zu sehen, was sich manche Unternehmen da immer so ausdenken. Viele Firmen sind schon seit Jahren bei uns. Aber auch viele kleine Unternehmen – da ist immer viel los.

Vor der Tür steht seit einiger Zeit ein kleiner Selbstbedienung-Hofladen. Was genau bieten Sie dort noch an?

„de lütte Hofladen“ haben wir erst seit ca. 1 Jahr. Mit der EC-Karte bekommt man Eintritt in das kleine Geschäft. Das Angebot wird natürlich eher abends genutzt oder eben dann, wenn wir unsere Ruhetage haben. Sonst kann man ja bei uns direkt einkaufen. Im Container bieten wir alles mögliche an, was man spontan noch mal gebrauchen könnte. Von der Zahnpasta bis zum Liter Milch, von Fleisch bis Brötchen, von Nudeln bis Suppen und natürlich weitere Produkte aus unserem großen Hofladen. Das ist auf jeden Fall eine Besonderheit hier bei uns in der Region.

"de lütte Hofladen"

Das klingt spannend. Vielen Dank. Eine Frage jetzt noch zum Schluss. Sie kommen ja auch hier aus der Gegend. Haben Sie einen ganz besonderen Lieblingsort, den wir in unsere Ausflugstipps mit aufnehmen können?

Unsere Region hier bietet ja insgesamt so viel. Die Heide zur Blütezeit und die insgesamt schöne Natur. Bei Landspatz haben Sie ja auch schon einiges vorgestellt. Ich bin auch leidenschaftlicher Golfer und finde wir haben hier ganz tolle Anlagen in Winsen, Hittfeld oder Buchholz. Gerne bin ich auch in der schönen Altstadt von Lüneburg. Und kulinarisch finde ich den Lieblingsplatz in Helmstorf ganz hervorragend. Hier sitzt man toll und das Essen ist immer ein Genuss.